Anlässlich der Wertvoll-Tour war der hessische Kultus- und Bildungsminister Armin Schwarz in der Neuen Aula der Christine-Brückner-Schule zu Gast. Normalerweise kommen Politiker an Schulen und halten Reden, doch an diesem Tag war es andersherum. Hier präsentierten Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Schule Zierenberg, der Elbetalschule Naumburg sowie der Christine-Brückner-Schule sechs Beiträge rund um das Thema Werte und nutzten die Gelegenheit für Fragen und Gespräche. Kultusminister Schwarz musste sich auch kritischen Fragen stellen.
Den Auftakt gestaltete die Klasse 4 der Elbetalschule. Mit einer szenischen Darstellung des Bilderbuchs „Wir sind die Bestimmer“ zeigten die Kinder, wie Ausgrenzung entsteht und wie wichtig es ist, die eigene Stimme zu erheben. Zwei Gruppen standen sich gegenüber: die Bestimmer und jene, über die bestimmt wurde – bis sich die Rollen änderten.
Anschließend setzte sich die Klasse 6G1 der Christine-Brückner-Schule mit Artikel 1 des Grundgesetzes auseinander. In einem kurzen Rollenspiel zum Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ veranschaulichten die Schülerinnen und Schüler, wie die Würde von Menschen verletzt wird. „Wir mussten aus Berlin nach Paris fliehen, das tat weh. Aber es war richtig, denn niemand verdient es, unter seiner Würde behandelt zu werden“, sagte ein Schüler in der Rolle von Alfred Kemper, dem Vater. Daran schloss sich die Frage an, ob die Werte des Kultusministers selbst schon einmal verletzt worden seien. „Natürlich habe ich mich schon unfair behandelt gefühlt“, antwortete Schwarz. Als Verletzung seiner persönlichen Werte würde er dies jedoch nicht bezeichnen. Er betonte stattdessen, dass Menschen auch heute noch aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe benachteiligt würden, was vollkommen inakzeptabel sei.
Unter den Augen der drei Schulleitungen Frau Seeländer, Herr Grenzemann und Herr Imhof, sowie dem Schuldezernenten Herr Sprafke berichtete die Klasse 8G2 der Christine-Brückner-Schule über ihre Auseinandersetzung mit dem Film „Nur eine Frau“, der die Geschichte eines „Ehrenmordes“ beschreibt.„Ist Religionsunterricht noch zeitgemäß oder sollten alle an einem gemeinsamen Ethikunterricht teilnehmen?“, fragten die Schüler, woraufhin der Kultusminister die bisherige Wahlmöglichkeit zwischen Ethik und dem konfessionellen Unterricht verteidigte.
Anschließend stellte die Klasse 6 der Selbert-Schule ihre Beschäftigung mit den Möglichkeiten von Demokratie und Mitbestimmung an der Schule vor. „Ich wusste gar nicht, dass es so viele Rechte gibt“ gestand ein Sechstklässler und mit dem Minister konnte Einigkeit erzielt werden, dass man Demokratie immer wieder üben muss.
Die Feuerwehr-AG der Elisabeth-Selbert-Schule in Zierenberg bot einen anderen Blick auf gesellschaftliche Verantwortung. In einem Videostellten die Kinder und Jugendlichen die Frage, was Ehrenamt eigentlich bedeutet. Während einige die Meinung vertraten, dass es sich bei der AG um eine schulische Tätigkeit handele, sahen andere darin sehr wohl ein Ehrenamt, da es schließlich darum gehe, zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Schwarzbetonte dazu: „Ohne Ehrenamt gäbe es keinen Brandschutz. Ehrenamtliches Engagement ist ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens.“
Zum Abschluss präsentierte die Klasse 10G2 der Christine-Brückner-Schule ihre Präsentation zum Thema Schulnoten. In einem Video wurden Schülerinnen und Schüler verschiedener Jahrgangsstufen dazu befragt. Während jüngere Kinder Noten eher positiv bewerten, empfinden ältere sie häufiger als ungerecht und verbinden sie mit Leistungsdruck. Auf die Frage, ob ein Schulsystem ohne Noten vorstellbar sei, antwortete Schwarz, dass Notennotwendig seien, etwa als „momentaner Leistungsnachweis“. Auch der Fehlerquotient wurde angesprochen. Dieser setze viele unter Druck, räumte der Minister ein. Zugleich betonte er: „Die deutsche Sprache ist die Grundlage für unser Verständnis. Korrektes Schreiben und Formulieren gehören deshalb zur Bildung.“
„Eins ist sicher: Alle Beiträge heute haben eine Eins verdient“, zog Organisator Heinz Helge Fach von der Christine-Brückner-Schule ein Fazit zum Ende der mit viel Lob bedachten Veranstaltung. Daran anschließend richtete sich Kultusminister Armin Schwarz noch einmal an die Schülerinnen und Schüler. „Ihr gestaltet die Welt von morgen und seid die künftigen Demokraten unseres Landes“, sagte er und betonte, wie wichtig es sei, für die richtigen Werte einzustehen. Zum Abschluss erhielten die Schulleitungen der dreibeteiligten Schulen Gutscheine für Anschaffungen und der Minister ein Fotobuch, dass während der Teilnahme der Christine-Brückner-Schule an der Fernsehshow „Die beste Klasse Deutschlands“ entstanden ist. Bei Kaffee und Nussecken nahm sich Herr Schwarz noch Zeit für Gespräche und war voll des Lobes für die beteiligten Schülergruppen.
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